(8) Emil Jurkowski und sein LPG-Kollege Joachim Berckholtz (rechts) im Studio. Nach den Filmvorführungen wurde am großen Tisch diskutiert
(9) Film-Auszeichnung für das Amateurfilmstudio LPG Linum in Postdam
(10) Drehbesprechung: Emil Jurkowski und Kurt Westphal, Hauptdarsteller im Arbeitsschutzfilm »Ernst ernst«, 1983
Emil Jurkowski wurde am 18. November 1934 im brandenburgischen Dorf Königshorst (heute ein Ortsteil der Gemeinde Fehrbellin) geboren. Sein Vater war Bauer und bewirtschaftete das eigene Land mit Ackerbau und Viehzucht. Mit 14 Jahren fing Emil an zu fotografieren. Er bastelte sich seine erste Kamera aus Fundstücken zusammen und fotografierte bei jeder Gelegenheit. Die Filme entwickelte er in einer kleinen Dunkelkammer unterm Dach. Nach ein paar Jahren stellte der begeisterte Kinogänger fest: Bewegtbild ist viel aufregender, und sattelte auf eine 8mm Filmkamera um. Gefilmt wurde die Familie und das Dorf, für die Filmvorführungen eine Leinwand und Projektor angeschafft.
(11) Urkunde vom Regionalleistungsvergleich 1987
(12) Dreharbeiten zu »Unser zweiter Mann«, 1988. Links Kurt Westphal, der den Protagonisten Jochen Hüttig interviewen wird
(13) Pressebericht zum Film »Ernte 1976«
(14) Emil Jurkowski 2021
Jurkowski arbeitete wie sein Vater als Bauer, zuerst als DDR Typ-I Bauer in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Friedenshorst, später als Typ-III Bauer in der LPG Pflanzenproduktion Wilhelm Florin in Linum, Kreis Ruppin. Dort war er als Traktorist und Kranfahrer tätig. Und natürlich griff der passionierte Filmer zur Kamera, um die Arbeit in der LPG zu filmen. Tagsüber arbeitete Jurkowski seine Schicht, in der Freizeit filmte er, abends und wochenends schnitt er die Filme und führte sie dann in der LPG vor. Diese frühen Filme wie »Mähdrescher im Einsatz«, »Wildsilageernte« oder »Strohbergung« kamen auch bei der LPG-Leitung gut an, so dass sie Jurkowski sukzessive für die Filmerei frei stellten. Die Leidenschaft wurde zur Arbeit und Jurkowski konnte ab den frühen 1970ern das an die LPG angegliederte »Amateurfilmstudio Linum« (Afs Linum) aufbauen, welches er in kompletter Eigenregie leitete. Bis Ende 1989 entstanden 30 Filme, die in insgesamt ca. 900 Vorführungen gezeigt wurden, viele erhielten Auszeichnungen.
Kurz nachdem die Mauer fiel, wurde Emil Jurkowski 55 Jahre alt. Im Betrieb war er der erste, der auf Kurzarbeit Null gestellt wurde, dann entlassen. 1990 kaufte er sich eine Videokamera, filmisch entstanden nur noch Privatfilme. Emil Jurkowski lebt immer noch in Königshorst, in dem Haus, in dem er geboren wurde. Und auch sein Markenzeichen – die Backenkotletten – trägt er nach wie vor.
Emil Jurkowski wurde am 18. November 1934 im brandenburgischen Dorf Königshorst (heute ein Ortsteil der Gemeinde Fehrbellin) geboren. Sein Vater war Bauer und bewirtschaftete das eigene Land mit Ackerbau und Viehzucht. Mit 14 Jahren fing Emil an zu fotografieren. Er bastelte sich seine erste Kamera aus Fundstücken zusammen und fotografierte bei jeder Gelegenheit. Die Filme entwickelte er in einer kleinen Dunkelkammer unterm Dach. Nach ein paar Jahren stellte der begeisterte Kinogänger fest: Bewegtbild ist viel aufregender, und sattelte auf eine 8mm Filmkamera um. Gefilmt wurde die Familie und das Dorf, für die Filmvorführungen eine Leinwand und Projektor angeschafft.
(8) Emil Jurkowski und sein LPG-Kollege Joachim Berckholtz (rechts) im Studio. Nach den Filmvorführungen wurde am großen Tisch diskutiert
(9) Film-Auszeichnung für das Amateurfilmstudio LPG Linum in Postdam
(10) Drehbesprechung: Emil Jurkowski und Kurt Westphal, Hauptdarsteller im Arbeitsschutzfilm »Ernst ernst«, 1983
Jurkowski arbeitete wie sein Vater als Bauer, zuerst als DDR Typ-I Bauer in der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Friedenshorst, später als Typ-III Bauer in der LPG Pflanzenproduktion Wilhelm Florin in Linum, Kreis Ruppin. Dort war er als Traktorist und Kranfahrer tätig. Und natürlich griff der passionierte Filmer zur Kamera, um die Arbeit in der LPG zu filmen. Tagsüber arbeitete Jurkowski seine Schicht, in der Freizeit filmte er, abends und wochenends schnitt er die Filme und führte sie dann in der LPG vor. Diese frühen Filme wie »Mähdrescher im Einsatz«, »Wildsilageernte« oder »Strohbergung« kamen auch bei der LPG-Leitung gut an, so dass sie Jurkowski sukzessive für die Filmerei frei stellten. Die Leidenschaft wurde zur Arbeit und Jurkowski konnte ab den frühen 1970ern das an die LPG angegliederte »Amateurfilmstudio Linum« (Afs Linum) aufbauen, welches er in kompletter Eigenregie leitete. Bis Ende 1989 entstanden 30 Filme, die in insgesamt ca. 900 Vorführungen gezeigt wurden, viele erhielten Auszeichnungen.
(11) Urkunde vom Regionalleistungsvergleich 1987
(12) Dreharbeiten zu »Unser zweiter Mann«, 1988. Links Kurt Westphal, der den Protagonisten Jochen Hüttig interviewen wird
(13) Pressebericht zum Film »Ernte 1976«
(14) Emil Jurkowski 2021
Kurz nachdem die Mauer fiel, wurde Emil Jurkowski 55 Jahre alt. Im Betrieb war er der erste, der auf Kurzarbeit Null gestellt wurde, dann entlassen. 1990 kaufte er sich eine Videokamera, filmisch entstanden nur noch Privatfilme. Emil Jurkowski lebt immer noch in Königshorst, in dem Haus, in dem er geboren wurde. Und auch sein Markenzeichen – die Backenkotletten – trägt er nach wie vor.